Christina Doll    |   Vivi

Beherrschendes Thema im Schaffen der Bildhauerin Christina Doll ist die sogenannte „Realistische Skulptur“, die in der künstlerischen Wahrnehmung lange ein Schattendasein führte. Es entstanden in einer intensiven Werkphase insgesamt vier* Großplastiken aus Betonguss, die ein jeweils reales, menschliches Vorbild monumental steigern, dessen Wesensmerkmale überzeichnet werden, es Doll aber dennoch auf herausragende Weise gelingt, den Dargestellten ihre Eigenheiten, ihren Charme, ihre Würde und ihre natürliche Ausstrahlung zu belassen, womit sie - trotz ihrer Größe - zu intimen Abbildern werden. Weitab jeder Gesellschaftskritik fordern die Skulpturen von uns Betrachtung und Innehalten und erzwingen eine Stellungnahme, indem sie jenseits der Monumentalität das Menschliche berühren.

Als herausragende Beispiele zeigten wir in der Kölner Nägelistrasse 7 „Vivi“, Betonguss, 2006. Flankiert wurde „Vivi“ von einer kleinen, aber feinen Ausstellung mit Skulpturen und Plastiken aus Porzellan, Bronze und Glas.

* Elli, Vivi, Bobby, Herr Fuhl, Kunsthalle Lingen, Georg-Kolbe-Museum, Kerber Verlag, Bielefeld, 2009